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Stadtverwaltung Laupheim lädt zum 6. Krähengipfel ein
Als besonderer Gast konnte Peter Hauk MdL, Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz begrüßt werden, der sich bei dieser Gelegenheit im Goldenen Buch der Stadt eintrug.
Seit ihrem Einzug nach Laupheim im Jahr 1990 beschäftigen die Saatkrähen sowohl die Bürgerinnen und Bürger Laupheims als auch die Stadtverwaltung. Doch nicht nur in Laupheim, auch in den Städten Bad Waldsee und Riedlingen sind die Saatkrähen ein Dauerthema. Aus diesem Grund wurde der Krähengipfel von den drei Gemeinden ins Leben gerufen. Am Dienstag, dem 1. August lud die Stadt Laupheim sowohl Kolleginnen und Kollegen aus den Gemeinden Bad Waldsee und Riedlingen sowie Vertreterinnen und Vertreter aus den unterschiedlichen Behörden zu einem gemeinsamen Austausch ein. „Seit 33 Jahren begleitet uns dieses Thema und es hat leider bis heute nichts von seiner Aktualität verloren. Es braucht unter anderem dringend mehr Flexibilität und ein übergeordnetes Krähenmanagement, sowohl für die Stadt als auch das Land. Daher bin ich sehr froh, um diesen gemeinsamen Austausch und Rahmen“, betont Oberbürgermeister Ingo Bergmann.
Als besonderer Gast konnte Peter Hauk MdL, Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz begrüßt werden, der sich bei dieser Gelegenheit im Goldenen Buch der Stadt eintrug. In seinem Impulsvortrag ging er auf die schwierigen Umstände ein, welche das Thema Saatkrähen begleiten: „Es gäbe probate Mittel, die die Population der Saatkrähen beschränken würden. Ein oftmals genanntes wäre die Jagd auf die Krähenvögel, dem jedoch große rechtliche Widerstände entgegenstehen. Zudem muss betont werden, dass die Krähenjagd enorm anspruchsvoll ist, da die Tiere sehr intelligent sind. Im Gegensatz zur Jagd können Ausnahmegenehmigungen bereits jetzt gut genutzt werden, um die Population einzudämmen“. Von Seiten des Gemeindetages berichtet Stefan Braun: „In den Kommunen, in denen die Vögel zum Problem werden, wären drei Ziele zu verfolgen: die Bestände zu regulieren, dadurch die Bevölkerung zu entlasten und zeitgleich die Landwirtschaft zu schützen.“ Dies sei jedoch, da die Saatkrähen sogar auf EU-Ebene geschützt sind, nicht so einfach umzusetzen, wie die Berichte aus den einzelnen Kommunen zeigten. Obwohl das Problem in allen Kommunen das gleiche ist, müssen für jede Gemeinde individuelle Lösungen gefunden werden.
In Laupheim wurden im Laufe der Zeit unterschiedlichste Lösungsansätze herangezogen, bis dann die intensive Vergrämung durch Falkner einen großen Erfolg erzielen konnte. Seit 2017 wird diese Methode erfolgreich umgesetzt, wodurch der Schlosspark, die Friedhöfe und die Innenstadt von den Saatkrähen freigehalten werden können. Allerdings sorgt die Kolonie, unabhängig vom Standort weiterhin für Ärger. In Riedlingen und Bad Saulgau werden seit vier Jahren die Entwicklungen rund um die Saatkrähen intensiv verfolgt. In Riedlingen hat sich gezeigt, dass punktuelle Vergrämungsversuche mittels eines „Wackelseils“ sehr gut funktionieren. In Bad Saulgau wurden dagegen verstärkt baumpflegerische Maßnahmen ergriffen, um die Vögel am Brüten zu hindern. Auch dies zeigte positive Effekte. In Bad Waldsee setzt die Stadt verstärkt auf Prädatoren. Dabei wird die Ansiedlung natürlicher Feinde der Saatkrähen, etwa Uhus, Falken oder Mardern, unterstützt. So werden beispielsweise für die gefiederten Prädatoren Nisthilfen eingerichtet. Obwohl die unterschiedlichen Lösungsansätze in den Gemeinden durchaus erfolgreich sind, reichen die bisherigen Maßnahmen nicht aus, um wirklich zufriedenstellende Ergebnisse zu erzielen. So wünschen sich die Gemeinden von den übergeordneten Behörden ein größeren Handlungsspielraum, welcher flexiblere und schnellere Lösungen zulassen würde. Auch ein überregionales Monitoring sowie ein landeseinheitliches Management wären den Gemeinden sehr willkommen. Im Austausch mit Minister Peter Hauk wurde vereinbart, diese Anregungen an das Umweltministerium weiterzuleiten, damit möglichst bald mit mehr Schlagkraft Lösungen bezüglich der Saatkrähen in allen Gemeinden gefunden werden können.