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Carl-Laemmle-Preis wird künftig in Laupheim verliehen
Bereits vor zwei Jahren wurde die Idee geboren, nun wird sie Realität: ein in Deutschland bislang einmaliger Preis in der Filmwelt wird in Laupheim verliehen. Mit dem Carl-Laemmle-Produzentenpreis werden ab dem kommenden Jahr Produzenten aus Film und Fernsehen für ihr Lebenswerk geehrt. Verliehen wird er von der Stadt Laupheim und der Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen (kurz: Produzentenallianz). Namensgeber Carl Laemmle ist der wohl berühmteste Sohn der Stadt Laupheim. Er wanderte einst aus der schwäbischen Kleinstadt nach Amerika aus, gründete die Universal Studios, stieg zu einem der einflussreichsten Filmproduzenten aller Zeiten auf und gilt als Wegbereiter der modernen Filmindustrie.
„Welche Stadt würde sich für die Verleihung der Auszeichnung besser eignen als Laupheim?“, so Oberbürgermeister Rainer Kapellen. Schon lange ist Carl Laemmle im Stadtbild präsent. Er ist Namensgeber des Gymnasiums, einer Straße und eines Brunnens. Im Museum zur Geschichte von Christen und Juden widmet sich ein eigener Ausstellungsraum seiner Lebensgeschichte. So ist es kaum verwunderlich, das Kapellen mit dem Vorschlag, den Carl-Laemmle-Produzentenpreis nach Laupheim zu holen, im Gemeinderat und in der Bevölkerung offene Türen einrannte. „Die Resonanz ist überwältigend, die Freude riesengroß“, beschreibt Kapellen die Reaktionen.
2017 würde Carl Laemmle seinen 150. Geburtstag feiern. Das Stuttgarter Haus der Geschichte plant eine Sonderausstellung und auch im Laupheimer Museum zur Geschichte von Christen und Juden ist eine Kunstausstellung in Planung. Aber nicht nur in den Museen wir das „Carl Laemmle Jahr“ gefeiert. In Laupheim sind Veranstaltungen und Projekte rund um Kino, Film und Hollywood über das ganze Jahr vorgesehen. Vereine, Schulen, Kindergärten und öffentliche Einrichtungen werden in die Gestaltung des Rahmenprogramms zur Preisverleihung eng eingebunden. „Die Verleihung des Carl-Laemmle-Produzentenpreises und die damit verbundenen Projekte wollen wir fest in unseren Jahreskalender integrieren, auch über 2017 hinaus“, erklärt Kapellen.
Im Jahr 2013 wurde im Zuge der Erstellung des Stadtentwicklungskonzepts im Leitbild der Stadt Laupheim festgehalten, dass Carl Laemmle eine größere Rolle im kulturellen Bereich eingeräumt werden solle. Bislang nutzt die Stadt die Strahlkraft ihres ehemaligen Gönners und Förderers nur ungenügend. Ab dem Jahr 2017 wird sich dies ändern. „Laupheim soll als die Carl-Laemmle-Stadt bekannt werden. Wir erhoffen uns dadurch einen stärkeres Wachstum im touristischen Bereich und eine stärkere Wahrnehmung Laupheims in der Welt“, so Kapellen.
Unterstützt wird das Vorhaben unter anderem durch die in Laupheim aktive Gesellschaft für Geschichte und Gedenken, den Museumsbeirat, den Freundeskreis des Museums und den Wirtschaftsverbänden LUK und BdS. Auch die Stadt Biberach, die schon seit vielen Jahren erfolgreich Filmfestspiele ausrichtet, und Intendant Adrian Kutter haben ihre Unterstützung zugesagt.
In einem gemeinsamen Pressegespräch am Dienstag, 31. März, gaben Dr. Christoph Palmer, Vorsitzender der Produzentenallianz, und Oberbürgermeister Kapellen den Termin für die erste Verleihung bekannt. Am 17. März 2017 wird im Kulturhaus Schloss Großlaupheim der rote Teppich ausgerollt. Die Wahl des ersten Preisträgers wird eine fachkundige Jury vornehmen. Den Vorsitz übernimmt Martin Moszkowicz, Vorsitzender der Constantin Film AG und Vorstandsmitglied der Produzentenallianz. Moszkowicz hat als Produzent bei über 100 Kinofilmen und zahlreichen Fernsehproduktionen mitgewirkt, unter anderem bei „Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders“, der Filmreihe „Resident Evil“ und dem Kinohit „Fack Ju Göhte“. Die weitere Organisation, Satzung und Veranstaltungsablauf werden in den kommenden Wochen ausgearbeitet.
Der Preis soll mit 30 000 bis 50 000 Euro dotiert sein. Die Gesamtkosten von rund 100 000 Euro werden sich Produzentenallianz und die Stadt Laupheim mit den lokalen Wirtschaftsverbänden teilen.