Laupheim (Druckversion)

Wachsender Teilort

Kirche St. Theodul
Kirche St. Theodul
Bihlafingen
Bihlafingen Neubaugebiet

Das idyllisch gelegene Bihlafingen ist mit seinen rund 750 Einwohnern der kleinste Teilort. Gegründet von den Allemannen und nach einem ihrer Sippenältesten  (Pilolf) benannt, findet Bihlafingen seine erste urkundliche Erwähnung im Jahre 1129.

Er liegt sehr verkehrsgünstig ca. 5 Minuten von der B 30 entfernt, in der Mitte zwischen Ulm und Biberach.Seit der Eingemeindung (Verwaltungsreform 1971) wurden etliche Investitionen getätigt.

Hervor zuheben ist die Erschließung des Baugebietes "Melbinger" mit  64 Wohneinheiten, das zwischenzeitlich realisiert wurde. Für weitere Bauplätze steht das auf einer Anhöhe imposant liegende neue Baugebiet "Hinter der Kirche" (Flyer 1 (PDF-Datei), Flyer 2 (PDF-Datei)) mit einer Größenordnung von 7,6 ha bereit, dessen Erschließung bereits in einem fünften Abschnitt angegangen wurde. Hier wird Lebensraum im Einklang mit der Natur geschaffen. Ein schöner Kinderspielplatz wurde integriert. Es ist ein ideales Wohngebiet ohne Durchgangsstraße für junge Familien.

Die "Bihlafinger Weiher" sind beliebter Anziehungspunkt und gern aufgesuchtes Wanderziel aller Naturfreunde der näheren und weiteren Umgebung; ebenso der Spielplatz am Waldrand, der als Naherholungsanlage vom Land Baden-Württemberg zu Beginn der 80er Jahre erstellt wurde.

Der Neubau und die Erweiterung des Kindergartens sowie die Renovierung des Pfarrstadels, der als Bürgerhaus genutzt wird, stellen weitere Investitionen dar. In diesem preisgekrönten Fachwerkbau - einer ehemaligen Pfarrscheuer - haben Vereine des Ortes ein ansprechendes Domizil gefunden, ebenso die Ortsfeuerwehr mit ihrem neuen Feuerwehrfahrzeug. Durch die Sanierung der Alten Schule haben die Senioren ein neues Domizil gefunden.1993 wurde die eigene Wasserversorgung aufgegeben und Bihlafingen an den Zweckverband Iller-Riß angeschlossen. Dem Umweltschutz wurde 1997/98 bei der aufwendigen Sanierung des Ortskanales in der Oberholzheimer und Schnürpflinger Straße Rechnung getragen. Durch das am Ortsrand erschlossene Mischgebiet "Wiesäcker" soll Bihlafingen neben dem Wohnungsbau als gewerblichen Standort eine Aufwertung erfahren und Impulse durch neue Arbeitsplätze erhalten.

Wallfahrtsort Bihlafingen

Als Wallfahrtsort ist Bihlafingen weit über die Grenzen hinaus bekannt. Schneider Mathias Eberle, brachte 1749 von seiner Dankwallfahrt zur berühmten Wieskirche eine Nachbildung des gegeißelten Heilands mit und legte so den Grundstein für die Wallfahrt, die mit zahlreichen Gebetserhörungen dokumentiert ist. Nach ihm wurde im Zuge der Dorfsanierung eine Gemeindestraße benannt.

Wissenswertes zum Stadtteil

Eine der bekanntesten Persönlichkeiten aus Bihlafingen ist der Physiker Paul Kienle. Am 11. August 1931 wurde Paul Kienle in Viernheim geboren. Sein Lebensweg begann als „Wangersbauers Paule“ in Bihlafingen, nahm aber dank des damaligen Ortspfarrers Marquardt eine ganz andere Wendung. Dieser erkannte früh die außergewöhnliche Begabung seines Ministranten. Bereits nach drei Klassen wechselte er von der einklassigen Volksschule in Bihlafingen direkt auf die damalige Oberschule nach Laupheim und später auf das Gymnasium der Schulbrüder nach Illertissen. Dort erhielt er den Spitznamen „Genius von Bihlafingen“, weil er in kürzester Zeit, vor allem in Latein und Mathematik, das geforderte Wissen nachgeholt hatte. 1949 begann er mit dem Studium der Technischen Physik an der TH München, 1957 erfolgte dort die Promotion und 1962 die Habilitation.

1963 wurde er an seinen ersten Lehrstuhl für Physik an die TH Darmstadt berufen und von dort 1965 als Ordinarius an das Physikdepartment der TH München sowie als Direktor des Beschleunigerlabors. 1984 bis 1992 war Paul Kienle Wissenschaftlich-Technischer Geschäftsführer der Gesellschaft für Schwerionenforschung (jetzt GSI Helmholtzzentrum) in Darmstadt. Es gelang ihm, den Ausbau der GSI mit einem vollkommen neuartigen Konzept in Rekordzeit von dreieinhalb Jahren zu realisieren. Seine bahnbrechende Erfindung der Elektronenkühlung für den Experimentier-Speicher-Ring ESR konnte erfolgreich umgesetzt werden. Weltweit einmalige  Forschungsmöglichkeiten standen der GSI und ihren internationalen Nutzern offen, die z.B. zur  Entdeckung neuer Elemente bis hin zur Bestrahlung inoperabler Tumoren führten. Nach seiner Rückkehr an die TU München war er Dekan sowie Mitglied im Senat. Nach  seiner Emeritierung 1999 leitete er von 2002 bis 2004 das damalige Institut für Mittelenergiephysik der ÖAW (Österreichischen Akademie der Wissenschaften) in Wien und wurde Gründungsdirektor des Stefan-Meyer-Instituts.

Paul Kienle war ein hervorragender Lehrer und Forscher, weltweit anerkannt und hoch angesehen. Zahlreiche Mitgliedschaften in internationalen Gremien, Forschungsaufenthalte (z.B. USA, Japan), Bücher und Veröffentlichungen zeugen davon. Auch als Mensch war Paul Kienle außergewöhnlich,  dem immer das Miteinander wichtig war. Er inspirierte mit seiner Hingabe an die Physik unzählige Schüler und Kollegen. Seine Liebe zur schwäbischen Heimat und dem „Herrgöttle von Bihlafingen“ waren für ihn lebenslang prägend bis zu seinem Tod am 29. Januar 2013 in München.

Weitere Informationen

Sie erreichen die Ortsverwaltung Bihlafingen wie folgt:
Telefonnummer: 07392 3591
ov_bihlafingen(@)laupheim.de
 

Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag: 08:30 Uhr bis 11:30 Uhr
Mittwoch: geschlossen
Donnerstag: 18:00 Uhr bis 19:00 Uhr (Bürgersprechstunde von Ortsvorsteherin Frau Stetter)

http://www.laupheim.de//stadt-laupheim/stadtteile/bihlafingen