Laupheim (Druckversion)

Hubschraubergeschwader 64

Er hat Tradition, der Laupheimer Militärflugplatz. Und er hat seinen Platz nicht nur in der Geschichtsbeschreibung der Gemeinde, sondern auch in der deutschen Luftfahrt. Hier entwickelte und erprobte Professor Henrich Focke seinen Hubschrauber FA 223, den ersten militärischen Hubschrauber der Welt. Von einem seiner engsten Mitarbeiter, dem 1993 verstorbenen Laupheimer Ingenieur Friedrich Hartz, befinden sich noch Erprobungsmodelle verschiedener Faltrotoren im Hubschraubermuseum zu Bückeburg. Der Laupheimer Flugplatz darf daher als eine der Kinderstuben des Drehflüglers bezeichnet werden und ist bis zum heutigen Tage das Domizil von Hubschraubern der Bundeswehr.

Auf dem Gelände des ehemaligen Luftwaffenflugplatzes wurde 1964 eine völlig neue Anlage gebaut. Noch während der Bauarbeiten verlegte der Stab Korps-Heeresfliegerkommandeur 2 von Ulm nach Laupheim. 1971 begann auch in Laupheim die neue Größenordnung der Heeresflieger wirksam zu werden. Aus dem Korps-Heeresfliegerkommando 2 als oberste Befehlsstelle der Heeresflieger in Süddeutschland.

Das bisherige Bataillon und die Instandsetzungsstaffel wurden zum Heeresfliegerregiment 25 zusammengefügt - äußerlich sichtbar durch die Einführung des Transporthubschraubers Ch-53.

In den über 30 Jahren seit Einführung der CH-53 flog das Regiment weit über 120.000 Stunden, u.a. auch bei Katastropheneinsätzen in Italien, Griechenland, in den französischen Pyrenäen, in den Lawinengebieten der Alpen sowie im Rahmen der Vereinten Nationen im Irak, auf dem Balkan und in Afghanistan.

Am 21. Juni 1989 wurde in einem feierlichen Akt die Kaserne nach dem ehemaligen Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger benannt. Trotz der Reduzierung der Bundeswehr im Zuge der Wiedervereinigung, die 1994 zur Auflösung des Heeresfliegerkommandos führte, ist die Bundeswehr mit insgesamt ca. 1.600 Arbeitsplätzen der größte Arbeitgeber.

Am Standort befindet sich neben dem mittleren Transporthubschrauberregiment 25 die Heeresfliegerunterstützungsstaffel 10, ausgestattet mit Hubschraubern des Typs BO 105 M. Als äußeres Zeichen dafür, dass die Soldaten in Laupheim eine Heimat gefunden haben, wurde im Jahre 1995 dem mittleren Transporthubschrauberregiment 25 der Beiname "Oberschwaben" verliehen.

In der Folge der 2010 beschlossenen grundlegenden Bundeswehrreform wurde  das Hubschraubergeschwader 64 (HSG 64) am 1. Januar 2013 neu aufgestellt und der Standort Laupheim wechselte vom Heer zur Luftwaffe. Das Geschwader ist das einzige Hubschraubergeschwader der Luftwaffe und mit Transporthubschraubern vom Typ Sirkorsky CH 53 ausgerüstet. Am bisherigen Standort Schönewalde/Holzdorf verbleibt eine Lufttransportgruppe des HSG 64. Das gute Zusammenleben mit der Stadt zeigt sich auch in der regen Mitarbeit, mit der die Soldaten sowohl politisch-gesellschaftliche als auch das kulturelle und soziale Leben Laupheims bereichern.

Erinnerung an den Absturz einer CH-53 am 21.12.2002 in Kabul

Eines der bis dahin schwersten Unglücke, welches während eines Auslandseinsatzes der Bundeswehr geschah, jährt sich am 21.12.2022 zum 20. Mal.

Am 21.12.2002 stürzte in Kabul, Afghanistan ein CH-53 Transporthubschrauber während eines Patrouillenfluges ab. Keiner der sieben Soldaten, die sich in der Maschine befanden, überlebte das Unglück. Bei dem Absturz starben auch drei Soldaten, die dem damaligen Heeresfliegerregiment 25 aus Laupheim angehörten.

Mit diesem Text möchte die Stadtverwaltung Laupheim einerseits an das Unglück erinnern und andererseits den Einsatz der tapferen Männer und Frauen der Bundeswehr ehren. So riskieren die Soldatinnen und Soldaten für die Sicherheit Deutschlands sowie zur Wahrung des Friedens in der Welt nicht nur ihre Gesundheit, sondern im schlimmsten Fall ihr Leben. Für diesen unschätzbaren Einsatz sind wir als Stadtverwaltung sehr dankbar.

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