Museum: Laupheim

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Museum

Museum zur Geschichte von Christen und Juden

Laupheim hat ein Heimatmuseum, aber kein gewöhnliches. Es ist das Museum zur Geschichte von Christen und Juden und handelt vom Zusammenleben der Menschen in Laupheim – drei Jahrhunderte lang gemeinsame Heimat von christlichen und jüdischen Einwohnern. Dieser Gedanke, Mehrheit und Minderheit miteinander ins Verhältnis zu setzen, findet sich nur in diesem Museum im Schloss Großlaupheim. Begonnen hat alles Anfang des 18. Jahrhunderts, als vier jüdische Familien um Aufnahme in Laupheim baten.

Die Ortsherren waren damals die Freiherren von Welden, die auf beiden Schlössern der Stadt residierten. 1730 nahmen sie die Juden unter ihren Schutz und siedelten sie auf dem Judenberg an. Aus diesen Anfängen wurde um die Mitte des 19. Jahrhunderts die größte jüdische Gemeinde Württembergs, mit herausragenden Persönlichkeiten wie Carl Laemmle, Friedrich Adler oder Gretel Bergmann.

Das 1998 eröffnete Museum wurde schrittweise aufgebaut. Die Dauerausstellung in seiner heutigen Form hat das Haus der Geschichte Baden-Württemberg entwickelt.

In den ersten Jahrzehntenwuchs die jüdische Gemeinde in einem rein katholischen Umfeld heran. Im 19. Jahrhundert wurde Laupheim württembergisch und nahm nun auch Protestanten auf. Das fruchtbare Miteinander der Konfessionen ließ die Stadt gedeihen: Herausragendes Beispiel ist die verzweigte Familie Steiner, die weit über Laupheim hinaus Einfluss auf Wirtschaft, Politik und Kultur nahm. Dennoch schwand das Miteinander von Christen und Juden im 20. Jahrhundert und die Koexistenz zerbrach unter der Herrschaft der Nationalsozialisten. 1942 wurde die jüdische Gemeinde zerstört und erst Jahrzehnte nach dem Krieg konnten Schritte der Aussöhnung begangen werden. Mit ihnen entstand auch das Laupheimer Museum.

Neue Dauerausstellung "Jüdische Beziehungsgeschichten"

Im Jahr 2024 feiert die Stadt Laupheim ein ganz besonderes Jubiläum: 300 Jahre jüdisches Leben. Laupheims Geschichte wurde maßgeblich durch das Zusammenleben von christlicher und jüdischer Bevölkerung geprägt. In der neuen Dauerausstellung „Jüdische Beziehungsgeschichten“, welche im Januar 2024 eröffnen wurde, wird dem über Jahrhunderte andauernden Zusammenleben von Christen und Juden in Laupheim nachgespürt.  Im Auftrag der Stadt Laupheim hat das Haus der Geschichte Baden-Württemberg die neue Dauerausstellung konzipiert und realisiert, die einen innovativen Ansatz der Vermittlung von jüdischer Geschichte sowie der Erinnerungsarbeit verfolgt. Das einzigartige Konzept erhält aus dem Bundes-Förderprogramm „Investitionen für nationale Kultureinrichtungen in Deutschland“ 625.000 Euro.

„Jüdische Beziehungsgeschichten“ zeigt auf, wie aus gemeinsamen Interessen und Zielen ein enges Beziehungsgeflecht zwischen Christen und Juden entstand. Judenfeindschaft und Antisemitismus verschwanden dennoch nie ganz und blieben beständige Störfaktoren in dieser gemeinsamen Geschichte. Es sind diese Störfaktoren, die mit dem Aufkommen des Nationalsozialismus zu einem endgültigen Bruch zwischen Christen und Juden führten. Mit dem Nationalsozialismus war die christlich-jüdische Stadtgesellschaft Laupheims zerstört. Diesem absoluten Tiefpunkt in der gemeinsamen Geschichte widmet sich die Ausstellung genauso, wie dem Umgang damit nach 1945.

Die neue Dauerausstellung bietet den Besuchenden szenografisch ein außergewöhnliches Ausstellungserlebnis: Sie greift die wechselvolle christlich-jüdische Geschichte nicht allein anhand historischer Geschehnisse oder chronologischer Abläufe auf, sondern spannt ein reiches und komplexes Beziehungsgeflecht auf. Am Beispiel prägnanter Ereignisse in der Ortsgeschichte sowie anhand im Beziehungsgeflecht besonders engagierter Laupheimer Persönlichkeiten werden übergreifende Beziehungsgeschichten erzählt. In der Ausstellung spielt vor allem Textil bei der Wissensvermittlung eine große Rolle. Das Material Textil trägt zum Verständnis bei, wie Beziehungen zwischen Menschen entstehen und gelebt werden. Es ermöglicht das Nachvollziehen von Lebenslinien, spannt Hintergründe auf und hilft, Inhalte miteinander zu verknüpft. Es macht sichtbar, wie ein gewachsenes Beziehungsgewebe vollständig zerrissen werden kann. Überdies bietet die neue Dauerausstellung den Besuchenden ungewöhnliche mediale Angebote zum Verständnis der Geschichte.

Carl Laemmle

Die zentrale Ausstellung wird ergänzt von biographischen Abteilungen. Am meisten Raum erhält der berühmteste Sohn der Stadt: Carl Laemmle, 1867 in der Radstraße geboren. Mit 17 Jahren wanderte er nach Amerika aus und arbeitete bis 1906 als Buchhalter. Dann eröffnete er spontan ein kleines Kino in Chicago und wurde zum großen Filmpionier seiner Zeit.

Die von ihm 1915 eröffneten Universal-Studios sind die Wiege Hollywoods, wo unter Laemmles Präsidentschaft über 9.000 Filme produziert wurden – darunter „Der Glöckner von NotreDame“, „Das Phantom der Oper“ und epochale Horrorfilme wie „Dracula“ oder„Frankenstein“. 1930 erhielt Laemmle den Oscar für die Verfilmung von Erich Maria Remarques „Im Westen nichts Neues“.

Darüber hinaus war Laemmle ein großer Wohltäter:
Er unterstützte seine alte Heimat tatkräftig, besuchte sie regelmäßig und wurde 1919 zum Ehrenbürger Laupheims ernannt. In den USA ermöglichte er nach 1936 über 300 deutschen Juden die Einwanderung, indem er für ihr Auskommen bürgte. Laemmle starb 1939 in Beverly Hills.

Friedrich Adler

Kirchenfenster von Friedrich Adler
Kirchenfenster von Friedrich Adler

Elf Jahre nach Laemmle war in Laupheim Friedrich Adler geboren worden. Das Museum widmet ihm als herausragendenen Designer des Jugendstils und Art Déco einen eigenen Raum.

Die von ihm entworfenen Kunstgegenstände berühren alle Lebensbereiche und waren nicht zuletzt zum Gebrauch gedacht. Die Verbindung von Kunst und Leben schwebte Anfang des 20. Jahrhunderts vielen Künstlern vor. So wurde Adler 1907 Lehrer und Professor an der Kunstgewerbeschule in Hamburg.

Als hochangesehener Mann konnte er sich nicht vorstellen, was auf die deutschen Juden ab 1933 zukam: Seine Familie brachte er außer Land, blieb selbst jedoch in Hamburg. 1942 wurde er in Auschwitz ermordet.

Ivo Schaible

Als christliches Pendant zu Friedrich Adler präsentiert das Museum auch Leben und Werk des Künstlerpaters Ivo Schaible.

1912 in Baustetten geboren, gelang es ihm, im Orden der Salvatorianer ein bedeutender Künstler zu werden. Nach dem Theologiestudiumin Passau wurde er 1939 zum Priester geweiht. Schaible studierte zudem Kunst an der Akademie der Bildenden Künste in München.

1951 wurder er nach Kolumbien berufen, wo er bis 1964 als vielseitiger Künstler und Kirchengestalter wirkte. Danach unterhielt er ein Atelier beim Orden in München. Bis zu seinem Tod 1990 schuf er zahlreiche sakrale Werke in Süddeutschland,hinterließ aber auch ein gewaltiges Ouevre allgemeiner Art.

Gretel Bergmann

Gretel Bergmann
Gretel Bergmann

Das letzte Wort im Museum haben die Laupheimer Frauen: In einem außergewöhnlichen Ausstellungsraum werden christlich-jüdische Lebenswege vorgestellt, von denen derjenige Gretel Bergmanns bestimmt der bekannteste ist.

Die 1914 geborene Sportlerin gehörte zu den besten Hochspringerinnen ihrer Zeit. Im Olympiajahr 1936 hielt sieden deutschen Rekord mit 1,60 Meter. Die Nationalsozialisten versagten ihr jedoch die Anerkennung und die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Berlin. Bergmann verließ Deutschland und begann mit ihrem Mann Bruno Lambert ein neues Leben in Amerika.

Ihre Leistungen wurden lange Zeitignoriert. Erst 1999 konnte sie sich überwinden, ihre alte Heimat zu besuchen. Ihr Leben steht exemplarisch für die schwierige aber doch wachsende Annäherung zwischen Christen und Juden nach dem Zweiten Weltkrieg.

Das Laupheimer Museum ist Teil dieses Prozesses. Mit einem reichhaltigen Begleitprogramm, Sonderausstellungen und den Laupheimer Gesprächen nimmt es seinen wichtigen Bildungsauftrag für Stadt und Region wahr. Die gestalterisch herausragende Qualität des Museums macht das historische Lernen zum einzigartigen Erlebnis.

Gedenk-Buch

Hier können Sie das Gedenk-Buch "Die jüdische Gemeinde Laupheim und ihre Zerstörung" bestellen und die Texte nachlesen.

Museum zur Geschichte von Christen und Juden

Schloss Großlaupheim
Museum zur Geschichte von Christen und Juden
Claus-Graf-Stauffenberg-Str. 15
88471 Laupheim
Telefonnummer: 07392 96800-0
Faxnummer: 07392 96800-18
www.museum-laupheim.de

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag: 13.00 Uhr bis 17.00 Uhr

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