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Carl Laemmle - von Laupheim nach Hollywood
Carl Laemmle (geb. 17.01.1867 in Laupheim, gest. 24.09.1939 in Beverly Hills), ein Pionier, der Filmgeschichte schrieb, hat aus einer verschlafenen Kleinstadt in Kalifornien namens Hollywood der Welt größte Filmmetropole geschaffen. Er produzierte weit über 9.400 Filme und blieb trotz seines Weltruhmes ein Leben lang seiner Heimatstadt eng verbunden.
Nach abgeschlossener Kaufmannslehre trat er 1884, gerade 17-jährig, zusammen mit einem Schulfreund die Reise ins ferne Amerika an.
Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten musste er rasch erkennen, dass aller Anfang schwer ist. Er begann zwar nicht mit dem legendären Job eines Tellerwäschers, doch Laufbursche in einem Drugstore für vier Dollar pro Woche und andere Aushilfsjobs waren nicht wesentlich attraktiver.
Erst mit 39 Jahren geriet er 1906 eher zufällig ins Filmgeschäft. In einem ehemaligen Tanzlokal wurden Stummfilme gezeigt. Diese so genannten Nickelodeons hatten es ihm angetan, bereits nach zwei Jahren gehörten ihm etwa die Hälfte der Kinos in Chicago.
Dr. Kilian von Steiner
Die Familie Steiner gehörte seit dem 19. Jahrhundert zu den wichtigsten Unternehmern der Stadt Laupheim. Sie engagierte sich in der jüdischen Gemeinde ebenso wie im städtischen Gemeinwesen. Dieses große Engagement spiegelt sich auch im Leben Kilian von Steiners facettenreich wieder: Als junger Rechtsanwalt setzte er sich für eine liberale Wirtschaftspolitik ein. Als Mitbegründer der nationalliberalen Deutschen Partei und der Württembergischen Vereinsbank nahm er aktiv am Aufschwung der württembergischen Industrie teil. Durch seinen Erfolg bei der Sanierung und Zusammenführung von Firmen schuf Steiner die Grundlage für wichtige Großbetriebe wie BASF oder WMF.
Mit seiner Weitsicht und Innovationsbereitschaft war er maßgeblich an der Entwicklung der württembergischen Industrie der achtziger und neunziger Jahre beteiligt. Neben seinen verantwortungsvollen Aufgaben als Vorstandsvorsitzender der Württembergischen Vereinsbank und als Aufsichtsratsmitglied der Deutschen Bank interessierte sich Kilian von Steiner sehr für Kunst und Literatur. Als stellvertretender Vorsitzender des Schwäbischen Schillervereins gelang es von Steiner beispielsweise den späteren württembergischen König Wilhelm II. von der Idee eines schwäbischen Dichtermuseums zu überzeugen. Er unterstützte dieses Museum und den Verein durch die Stiftung zahlreicher Nachlässe und Handschriften.
Der überzeugte Humanist setzte sich aber auch für seine Heimatstadt ein. Mit zahlreichen anonymen Spenden machte sich Steiner um Laupheim verdient. Sein besonderes Interesse galt der urbanen Entwicklung der jungen Stadt. So zum Beispiel durch Stiftungen zur Verschönerung öffentlicher Plätze oder Gebäude-Sanierungen. Als Schlossherr ließ er die Geschichte des Schlosses und der Oberamtsstadt Laupheim erforschen.
Der berühmte Nationalökonom Gustav Schmoller charakterisiert seinen Studienfreund Steiner als Menschen mit großen genialen Zügen, die sich gleichermaßen aus Willensenergie, Verstandesschärfe, Herzensgüte und Gemütswärme zusammensetzten: Vielleicht eine der Erklärungen für die umfassenden Leistungen und zahlreichen Erfolge Kilian von Steiners in Wirtschaft, Industrie, Kultur und der Geschichte Laupheims.
Hier finden Sie die Lebensdaten von Dr. Kilian von Steiner (PDF-Datei) als pdf-Datei.
Emanuel Heilbronner
Emanuel Heilbronner gründete 1858 die Heilbronner Seifenmanufaktur im Haus "Judenberg 2". 32 Jahre lang betreib die Familie Heilbronner die Manufaktur an dieser Stelle, ehe sie expandierte und eine zweite Produktionsstätte in Heilbronn eröffnete.
Im Jahr 1903 starb der Gründer, und die Firmenleitung ging an Abraham Erlebacher, einen Verwandten, über. Mit dem 1908 geborenen Emanuel Heilbronner, genannt Emil, ging die Tradition des Seifenherstellens bereits in die dritte Generation. 1929 wanderte er in die USA aus und gründeten dort "Bronner's Magic Soap". Seinen beiden Schwestern gelang die Flucht vor den Nationalsozialisten, die Eltern wurden in Auschwitz und Theresienstadt ermordet. Das "Heil" im Nachnamen ließen die Geschwister daraufhin aus Protest gegen Nazideutschland streichen.
Als Pazifist setzte sich Emanuel Bronner für ein friedliches Zusammenleben aller Menschen und einen verantwortungsbewussten Umgang mit der Natur ein - und übertrug diese Philosophie auf die Seifenherstellung. Heute ist "Dr. Bronner's Magic Soap" die meistverkaufte Naturseife der USA.